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SABATON - Interview zu „The War To End All Wars“ Teil 1

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SABATON - Interview zu „The War To End All Wars“ Teil 1 - SABATON – Interview zu „The War To End All Wars“ Teil 1

The War To End All Wars

Anlässlich ihres neuen Albums „The War To End All Wars“ hatten wir die Möglichkeit, Sänger Joakim Brodén bei seinem Pressetermin in Düsseldorf persönlich zu treffen und uns ausgiebig mit ihm zu unterhalten. Im ersten Teil dieses Sabaton Blogs stellen wir euch die ersten sechs Songs des Albums ausführlich vor und lassen den Frontmann die Hintergründe kommentieren. Abonniert am besten unseren Newsletter, um Teil 2 des Interviews nicht zu verpassen, zumal wir auch tolles Sabaton-Merch für euch vorbereiten, das das Logo-Motiv ergänzen wird.

Aushängeschild Joakim ist wie immer gut gelaunt und empfängt uns mit warmen Worten und einem kalten Getränk. >Ich habe dieses Interview extra ans Ende des Tages gelegt, damit wir mit einem frisch gezapften Altbier zusammen anstoßen können

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1.) Der betont atmosphärische Opener „Sarajevo“ fällt mit seiner ungewöhnlichen Machart auf. Die Spoken-Word-Passagen dienen nicht nur als Intro, sondern tauchen auch zwischendurch im Song quasi als Strophen immer wieder auf, wodurch der stimmgewaltige Refrain umso wuchtiger wirkt. Die bedächtig aufgebaute, schleppende Hymne findet im Mittelteil ihren Höhepunkt mit einem kurzen Double-Bass-Gewitter und tollen Gitarrensolo. >Die Lyrics handeln von dem Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand, das den ersten Weltkrieg auslösteHierbei stand ausnahmsweise der Text am Anfang und die Musik kam erst danach. Wir haben cineastisch gedacht und wie im Film mit einer Erzählstimme gearbeitet, die die Handlung schildert. Chris (Rörland, Gitarre) und ich hatten nach etlichen alkoholischen Getränken diese Idee, die uns auch am nächsten Tag nüchtern betrachtet noch gefiel. In der Regel sind betrunkene Ideen unbrauchbar, aber eben nicht immer.

Star Wars?!?

2.) Nach dem bedächtigen Start folgt mit „Stormtroopers“ ein für Sabaton-Verhältnisse extrem schneller Uptempo-Banger. Auch hier sorgen die Schweden für eine Überraschung, denn in der Mitte des Songs gibt es ein ruhiges Break mit stimmungsvollen Ah-Ah-Ah-Chören, die etwas an Accept erinnern, bevor es wieder mit Vollgas weitergeht. >Unsere Fans haben sich einen Song über Star Wars gewünscht und hier ist erWir haben wirklich solche Bitten bekommen, die jetzt hoffentlich aufhören. Den Begriff „Stormtroopers“ gibt es ja schon viel länger und er bezeichnet die Stoßtruppen, die mit speziellen Angriffsformationen und Taktiken neue Möglichkeiten in der Kriegsführung eröffneten. Sie inspirierten Erwin Rommel zu seinem Buch „Infanterie greift an“.

3.)„Dreadnought“ ist ein getragener, majestätischer Song mit flirrenden Keyboards und tollem Gitarrensolo. >Der Titel bezieht sich auf den Namen des Kriegsschiffs HMS DreadnoughtEr wurde für eine ganze Schiffsklasse verwendet, weil diese so groß waren, dass sie sich vor nichts fürchten mussten. Diese Flotte dominierte die Schlacht von Jutland, die hier von uns thematisiert wird. Es gibt musikalisch einige Referenzen zu Crimson Glory, weil ich mir von Midnight einige Tricks abgeschaut habe.

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Wie bei Monty Python oder Marvel

4.) „The Unkillable Soldier“ steigt direkt mit einem mehrstimmig gesungenen Refrain ein und entwickelt sich zu einem galoppierenden Hit, der an die „Coat Of Arms“-Ära erinnert und alle Sabaton-Trademarks enthält. >Dieser Text ist nicht ganz so düster wie viele andere, sondern könnte auch ein Superhelden-Comic seinDie wahre Geschichte handelt vom belgischen Soldaten Adrian Carton de Wiart, der Schüsse ins Gesicht, in den Kopf, in den Bauch, in den Knöchel, ins Bein, in die Hüfte und ins Ohr sowie zwei Flugzeugabstürze überlebt hat. Bei seiner Rückkehr meinte er lapidar „Ich habe den Krieg genossen.“ Seine Lebensgeschichte klingt völlig surreal wie eine Figur von Monty Python oder aus dem Marvel-Universum, aber es gab ihn wirklich.

5.) „Soldier Of Heaven“ wurde als Single ausgekoppelt und das Video hat in wenigen Wochen schon über vier Millionen Views gesammelt. Der eingängige Song ist sehr refrainlastig und überrascht mit seiner starken Synthie-Schlagseite, die das Gitarrensolo umso mehr in den Fokus rückt. Joakim wird nachdenklich: >Der Text handelt von Soldaten, die im ersten Weltkrieg bei der Überquerung der Alpen erfroren sind und im ewigen Eis die Zeit überdauern. Erst neulich wurde wieder einer davon zufällig entdeckt. Der Song ist diesen einsamen Toten gewidmet.

6.) Nach dieser Single kommt als Kontrast mit „Hellfighters“ eine extrem harte, treibende und gitarrenlastige Nummer, die viele Oldschool-Vibes versprüht. >Diese Gegensätze platzieren wir natürlich ganz bewusst so, um dem Album eine möglichst große Dynamik zu verleihenUrsprünglich wollten wir die Geschichte des ersten Weltkriegs chronologisch erzählen, aber dann hätte die Songreihenfolge genau aus dem genannten Grund nicht gut gepasst. Deswegen haben wir dem Album mit Anfang und Ende des Krieges jetzt quasi einen Rahmen gegeben und die Songs dazwischen nach musikalischen statt textlichen Kriterien angeordnet. Die Gitarren stehen bei dieser Nummer besonders stark im Vordergrund. Insgesamt haben wir bei der Produktion darauf geachtet, sie nicht mehr so stark zu verzerren und ihnen einen anderen Sound zu verleihen, so dass wir sie im Mix lauter drehen konnten. Das ist eine Sache der Frequenzen, die sich nicht überschneiden dürfen. So kommen sie auf jeden Fall besser zur Geltung!Obwohl die Schwarzen damals in Amerika als minderwertig verhöhnt wurden, schickte die USA 1917 erstmals eine afroamerikanischen Truppe aus Freiweiliigen an die Front. Diese Missachtung der Rassentrennung empörte Amerika, aber mit ihrem tapferen Kampf in der Champagne, der selbst den Kriegsgegner Respekt abnötigte, zeigte dieses legendäre 369.Infanterieregiment, wie egal Hautfarben sind. Bis die Vorbehalte überwunden waren, war es jedoch ein langer Weg. Der bekannte afro-amerikanische Hellfighter Henry Johnson bekam erst 2015 – also fast 100 Jahre später – posthum von Präsident Barack Obama die Medal Of Honor verliehen.


Soweit der erste Teil des Album-Reviews und Interviews. Freut euch schon auf den zweiten!

(Alle Fotos von Nuclear Blast, copyright Tim Tronckoe)


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